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E3 2017: Diebstähle, Verletzte - angeblich viele Sicherheits-Probleme auf der US-Messe

Auf der diesjährigen E3-Spielemesse in Los Angeles kam es angeblich mehrfach zu Verfehlungen der Security. Während die dafür zuständige Organisation ESA die Sicherheit der Messe weitestgehend als Erfolg verkauft, sind Besucher, Aussteller und Entwickler erbost über die Vorfälle. Dabei gab es neben den laschen Sicherheitsbestimmungen auch Verletzte und sogar mehrere Diebstähle. Wir sagen euch, was vorgefallen ist.

E3 2017: Diebstähle, Verletzte - angeblich viele Sicherheits-Probleme auf der US-Messe
Quelle: Computec Media
Jan Michelsen

Kaum ist die Electronic Entertainment Expo - kurz E3 - erstmalig für normale Besucher geöffnet, schon geht es zu wie im Hühnerstall! Mehreren Berichten zufolge gab es massive Probleme mit der Sicherheit auf der weltgrößten Messe für Computerspiele. Dabei gab es verletzte Personen, Diebstähle und Verfehlungen bei der Sicherheitspolitik der Veranstalter.

E3: Fünf Minuten bis zur ärztlichen Unterstützung

Neben mehreren kleinen Verletzungen und dem üblichen Geschubse gab es laut Brandon Sheffield von Necrosoft Games und Mathew Kumar von MK-Ultra außerhalb des Convention Centers einen Mann, der kollabierte und mit dem Kopf auf Boden aufschlug. Das geschah zwar in der Nähe der E3-Security, doch diese reagierte nicht, obwohl sie den Vorfall sah und von Besuchern herbeigerufen wurde. Andere Anwesende alarmierten den Notruf, bevor dann fünf Minuten später endlich ärztliche Hilfe eintraf. Brandon Sheffield beschrieb den Vorfall wie folgt: "Niemand sah, was geschah, niemand um uns herum war in irgendeiner Art ein Arzt. Also versuchten wir nach unserem Ermessen den Mann davon abzuhalten ... zu sterben?" Fünf Minuten später trafen sowohl die angeforderten Rettungskräfte, als auch die Ersthelfer vom Messegelände ein.

E3: Allerlei Diebstähle

Schlimm war es in diesem Jahr offensichtlich mit den Diebstählen auf der Messe. So berichten Scrott Swarbrick und Kevin Campbell vom Entwickler Milky Tea, dass zwei Personen am Stand von Dell gleich mehrfach die Mitarbeiter ablenkten und Laptops klauten. Obwohl die Security anschließend helfen wollte, sind die Laptops bisher nicht wieder aufgetaucht.
E3 2017: Warten auf ein paar Minuten Gameplay. Quelle: PC Games E3 2017: Warten auf ein paar Minuten Gameplay.
Noch schlimmer hat es angeblich einen Aussteller erwischt, der aus Angst vor Strafen der ESA nicht namentlich genannt werden wollte. Die ESA ist für die Organisation solcher Messen zuständig. Laut Aussteller wurde der eigene Konferenzraum auf dem Messegelände aufgebrochen und ausgeraubt - von Mitarbeitern der Security! "In unserem Konferenzraum brachen in der Nacht vor unserer Show Mitarbeiter der E3-Security ein. Sie haben ein Laptop, zwei Konsolen und vier Headsets geklaut. Sie haben einen unserer Rucksäcke benutzt, um die Sachen raus zu bekommen." Zwar gibt es Kamerabilder der Security vor und nach der Tat, aber nicht direkt aus dem Konferenzraum. "Sie [die Security-Firma] gaben uns nur eine Bullshit-Ausrede" und zeigten sich nicht verantwortlich für den Vorfall. Die Mitarbeiter wurden zwar identifiziert und gefeuert, doch die Technik bleibt weiterhin verschwunden. Falls der betroffene Aussteller im nächsten Jahr noch einmal an der Messe teilnimmt, dann allerdings nur mit eigener Security. "Das wird die Kosten für die ohnehin teure Show noch weiter in die Höhe treiben."

E3: Unnötige Sicherheitslücken?

Insgesamt soll die Security wohl sehr unvorsichtig gewesen sein. So gab es keine Metalldetektoren und Taschen wurden nur halbherzig durchsucht. Am letzten Tag gab es an manchen Eingängen überhaupt keine Security, womit Besucher einfach so auf das Gelände der Messe gelangen konnten. Auch hinter den Kulissen kam es zu solchen Vorfällen, wie Rami Ismail vom Entwickler Vlambeer verriet: "Ich trug immer einen Rucksack, der nie auf seinen Inhalt überprüft wurde." Es wäre kein Problem, jede Art von Waffe mitzubringen, so Ismail. Die Security könnte ohnehin nicht schnell genug reagieren. Zudem wurde Ismail mehrfach hinter die Bühne gelassen, ohne seinen Ausweis vorzuzeigen.
E3 2017: Besucher beim Anspielen. Quelle: Computec Media E3 2017: Besucher beim Anspielen. Die ESA selbst glaubt nicht an Sicherheits-Probleme bei der Messe. "Die E3 war ein großartiger Erfolg aus Sicht der Sicherheit", so Dan Hewitt von der ESA. Es hätte lediglich kleinere Vorkommnisse gegeben.

Was denkt ihr über die Probleme und Anschuldigungen? Müssen Messen wie die E3 besser gesichert werden, oder seht ihr die ganze Sache entspannt. Mehr zur Electronic Entertainment Expo findet ihr auf unserer Themenseite.

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Quelle | Kotaku

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